Mittwoch, 24. Oktober 2007

schwedischer Dancefloor - Mode und Wikinger


Angefangen hat ja alles damit, dass ich auf meinen mitgebrachten Radiowecker schon seit 2 Monaten jeden Tag Schweden-Radio höre. Schwedische Radiosender bestehen aus der Sing-Sing-Sprache wo man ab und an als nicht schwedischer Sprache mächtiger ein Wort auf Deutsch oder Englisch versteht, aus unglaublich viel Gelächter und "grintiger" Dancefloor-Music mit stupiden einfachen Texten über Liebe und Tanzen gehen. Am Anfang dachte ich mir Hilfe, die haben wirklich nur ABBA-Music mit BUM-BUM hinterlegt. Songs mit Titeln wie "Can`T get over", "If i only you" wo man mit einigen Bierchen zuviel noch ziemlich textsicher vor sich hin trällert. Musikalisch gesehen, ist diese Musik vollkommen lächerlich, genauso wie unsere Skihütten Musik - Anton aus Tirol, Lieschen-Lieschen etc...aber wenn man monatelang nichts anderes hört im Radio, auf der Uni, in den Studentenpubs wird man, wie in meinem Fall, süchtig nach dieser Teenie-Popper-Dancefloor-Music. Da hilft auch nix wenn mann zuhause auf seinem Laptop Korn, Keane, Jack Johnson hört. Ich ertappe mich mittlerweile schon morgens, wenn ich aufstehen, dass ich diese schwedischen-Dancefloor-Songs vor mir hersinge. Tja und vor 3 Tagen wars dann soweit - Schande über mich - ich habe mir meine 1 schwedische Dancefloor-CD gekauft. Ich habe mir seit 12 Jahren keine Dancefloor-CD mehr gekauft, weil ich immer wieder gesagt habe, dass ich das Geldausgeben für derartige Musik als reine Verschwendung sehe. Nun, ist es allerdings passiert - HILFE - ich habe eine Dancefloor-CD gekauft und verdammt noch mal - hur ums eck - sie ist gut. Senad (mein Buddy) meinte, dass ich nun schon ein richtiges Schweden-Girly werde, weil ich obwohl ich genauso wie er Rock mag, den Schweden-Dance lieben gelernt habe :-))

Womit er wahrscheinlich schon ein bisschen recht hat, weil ich mittlerweile rein gefühlstechnisch schon ein bisschen zum Schweden-Girly mutiere. Ich habe mich ja schließlich modetechnisch auch schon an die schweden Mädels angepasst. Aber es ist ja auch kein Wunder. Ich bin hier im Land der Blondinnen, im Land meiner Zwillingsschwestern. Egal in welchen Mode-Laden ich hier in Växjö reingehen, die Sachen sind wie für mich geschneidert. Gestern zum Beispiel geh ich in einen Laden, probiere eine Jeans und die ist wie für mich massgeschneidert. Zuhause ist alles immer geschnitten für Frauen unter 1m 70cm und mit weniger Kurven. Von Legings bis Röcke, von Hängekleidchen bis verspielte Blüschen. Coctailkleidchen bis traumhafte Hosenanzüge. Alles unglaublich hier, nicht allzuteuer und sitzt alles wie für mich designed. Alles extrem verspielt, aber trotzdem warm. Häubchen, Hütte, Handschuhe, dicke Schals. Die Wechseln auch das Sortiment schneller als zuhause finde ich. Auch der H&M ist hier wesentlich besser ausgestattet als zuhause. Eigene große Kosemtikabteilung und auch hier wechselt das Sortiment schneller. Aber zu H&M gehe ich hier sehr selten, weil es einfach viel geilere und schönere und kostengünstigere Modeläden gibt. ZB ginatricot www.ginatricot.com.

Zusammengefasst die Schweden sind sehr sehr modebewußt. Sind sehr edel und doch ein bisschen verrückt gekleidet, sei es Männchen oder Weibchen. Wo zuhause auf der Uni eher der schmuddel, schlender Look angesagt ist, ist hier eher der flippige Businesslook angesagt. Was mir sehr gefällt, was aber für meine arme Kreditkarte nicht das Beste ist.

Ich bin fest der Überzeugung, dass eine meiner Großmütter vor x-tausend Jahren mit Sicherheit eine Schwedin gewesen sein muss, sie wurde wahrscheinlich mit Sicherheit aus Liebe und Schönheit von einem Wikinger entführt, der auf einen seiner Streifzüge dann gestorben ist. Da meine Ur(Ur-, Ur-,) Großmutter so verletzt war, weil sie ihn soo sehr geliebt hat, hat sie dem Land Schweden den Rücken zugekehrt (da alles in diesem wildenlosen, barbarischen Land sie an ihn erinnerte) und somit dann nach Böhmen ausgewandert ist........

Sonntag, 7. Oktober 2007

Nachtrag Stockholm


Einmal durch die Stadt und der Blick fällt auf....

Stockholm

Juhu,
war das letzte Wochenende in Stockholm. Wunderbare Stadt kann ich nur sagen.
Am Freitag den 5. Oktober ganz ganz früh morgens sind wir aufgebrochen. Wir, dh ich und ein voller Bus mit AustauschstudentInnen (Innen um brav Gender einzuhalten).
Nach ca 7 Stundenfahrt sind wir dann in Stockholm angekommen. Die 7 Stunden fand ich eigentlich gar nicht so schlimm, normalerweise ist für mich ganz langes Busfahren der Horror, aber die Zeit verging rasend schnell. Naja ich muss zugeben mir wurde für fast 3 Stunden die Zeit mit einigen Folgen Friends in Englisch verüßt, was ja zum kaputt lachen ist. Außerdem war von den 7 stunden eine stunde pause - bei mci inbegriffen.

in stockholm angekommen, haben wir einen park besichtigt - mit einer guten Aussicht auf die Stadt.

Danach haben wir in unserem Hostel eingecheckt und ich hatte verdammtes Glück. Ich bekam das einzige Dreibettzimmer, alle anderen mussten sich in 11 bzw 12 Bett-Zimmer vergnügen. Das Hostel war sehr sauber und schön, jedoch befand es sich im Keller eines Gebäudes irgendwie schon schräg. Unser Dreibettzimmer befand sich mehr oder weniger unter einem Pressbyran-Shop (eine Mischung aus einer Tankstelle und einer Trafik bei uns).
An diesem Abend gings dann noch raus ins Stockholmer-Nachtleben. Sehr schön, sehr schön - jedoch sehr teuer - ein nichtmal vorhandenes kleines bier satte 55 kronen (1 Krone = 0,90 Cent).

Am nächsten Tag haben wir das Stadhuset (Stadthaus) besucht. Man bemerke, im Stadhuset werden die Nobelpreise vergeben. Zusammengefasst: der blaue Room ist nicht blau und im goldenen Room tanzen meistens die schwedischen Royals ab :-); sorry alles andere habe ich veratscht oder verblödelt mit meinen MitstudentInnen


Am Nachmittag gings dann nach Gamla Stan. Stockholm heißt ja übersetzt - Stock (Stock) und holm (kleine Insel). Das kommt daher, dass Stockholm in einer Meeresbucht mit tausend von kleinen Inseln und am Ausfluss des Mälarsees liegt. Gamla Stan ist ein Stadtteil der auch auf einer Insel liegt, dort befindet sich das königliche Schloss ein rießen Park und eine wunderschöne Altstadt. Habe mich dann mit dem Michael getroffen. Ein Mühlviertler der in Stockholm studiert. Wir haben einen bisherigen Schweden-Erfahrungsaustausch gemacht und sind dann mit Anna und Thomas durch die Straßen von Stockholm geschlendert.


Am Sonntag gings dann mit der U-Bahn zur Wachablöse des königlichen Palasts. Seit der U-Bahn-Fahrt in Stockholm war uns Economic-Studenten in ersterlinie klar warum die schweden eine sehr niedrige arbeitslosenqoute haben. auf die sie sehr stolz sind. die u-bahn karte für eine einfach fahrt wird in einer art trafik vor dem u-bahn-eingang gekauft. normalerweise -das was wir in unseren breitengraden kennen- existiert dann so eine maschine die sich entwertungsmaschine nennt. nun ja, in stockholm gibt es keine entwertungsmaschinen. da gibt es einen einzigen schalter da sitzt ein "höchstmotivierter-armer-wurschtel" drinnen und der stempelt jeden fahrschein einzeln mit einem "echten" farbstempel ab....
wahrscheinlich egal wieviele menschen in einer schlange stehen, stempel für stempel....tja das erklärt wohl die liebe der schweden in einer schlange zu stehen ;-)

die wachablöse am sonntag in stockholm kann ich nur wärmstens empfehlen sich anzusehen. mit wunderschönen uniformen, trommel gewirbel und "bibabo" wird ca eine stunde die wachablöse zelebriert.


Heimreise verlief unspektakulär - hald wieder 7 stunden zruck - ....